Die Beendigung einer Ära und den Beginn einer neuen Trägerstruktur feierte die Kreuzburg, Großkrotzenburg am letzten Freitag. In einem Festakt überreichte die Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid die Urkunde zur Errichtung der Franziskus-Stiftung Kreuzburg. Gleichzeitig wurde P. Udo Schmälzle OFM als langjähriger Geschäftsführer der Franziskanergymnasium Kreuzburg gGmbH verabschiedet.
Markus Fuhrmann OFM, der Vorsitzende des Stiftungsrates, konnte in seiner Begrüßungsrede Vertreter der Schulämter aus den Bistümern Fulda, Mainz und Würzburg sowie des staatlichen Schulamtes begrüßen. In persönlicher Vertretung für Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke hieß er den Referenten für Orden im Bistum Fulda, Spiritual Dr. Wolfgang Hartmann, die Mitarbeiter der Kreuzburg sowie zahlreiche weitere Gäste willkommen. P. Markus betonte, „um eine stabile Identität und eine selbstbewusste Persönlichkeit zu entwickeln und gut leben zu können – um zu einem geglückten Leben zu kommen – da bedarf es Orte, an denen ich als Mensch wachsen kann.“ Für P. Markus ist das Franziskanergymnasium Kreuzburg ein solcher Ort, der seit über 50 Jahren auch und gerade von Franziskanern geprägt wurde. Er ist fest davon überzeugt, „dass es im Leben dieser Schule viele Momente gibt, die sie tatsächlich zu einem lebensfördernden Lern- und Wachstumsort machen – für Schülerinnen und Schüler, für Lehrerinnen und Lehrer, aber auch für Eltern“.
Zur Entscheidung der Franziskaner, die Schule in eine Stiftungsträgerschaft zu überführen, sagte er: „Es ist uns wichtig, dass diese Schule und die damit verbundenen Institutionen in eine gute Zukunft gehen und auf diese Weise Wachstumsorte bleiben. Wir sind davon überzeugt, dass die Franziskus-Stiftung Kreuzburg als neuer alleiniger Gesellschafter der Schul-GmbH eine gute Nachfolgerin für die Deutsche Franziskanerprovinz in der Trägerschaft der Kreuzburg ist.“
Für den Provinzialminister der Deutschen Franziskanerprovinz, P. Cornelius Bohl OFM, geht es „ um die Zukunft der Kreuzburg“. Die Deutsche Franziskanerprovinz hat sich in einem langen Prozess dafür entschieden, die Franziskus-Stiftung Kreuzburg ins Leben zu rufen. P. Cornelius bedankte sich bei den Geschäftsführern der Schule, P. Udo Schmälzle OFM und Bernward Bickmann, für die engagierte Begleitung und fachliche Expertise während des Errichtungsprozesses. Zum August dieses Jahres konnte die Stiftung gegründet werden, um zukünftig auf dem bewährten Fundament die Arbeit an der Kreuzburg mit der Schule und dem Franziskanischen Bildungswerk e.V. abzusichern.
Regierungspräsidentin Lindscheid begrüßte ausdrücklich die Initiative zur Gründung einer gemeinnützigen Stiftung. Bei der Franziskus-Stiftung Kreuzburg handelt es sich um die 1.521-ste Stiftung im Regierungspräsidium Darmstadt. „Für eine Schule ist dies kein alltäglicher Weg, so die Regierungspräsidentin, „aber es ist ein sinnvoller Weg, um die Schule in eine gute Richtung und in eine sichere Zukunft zu führen.“
Zu den Menschen, die die Kreuzburg und ihr pädagogisches Konzept seit über 40 Jahren mitgeprägt haben, zählte P. Udo Schmälzle OFM, der von P. Cornelius in dem Festakt verabschiedet wurde. Dabei betonte P. Cornelius, dass für den emeritierten Professor für Pastoraltheologie immer die Menschen im Zentrum seiner Arbeit gestanden hätten, und er bezeichnete P. Udo als ´Spiritus Rector‘ der Kreuzburg.
Udo Schmälzle stellte in seiner Rede fest, dass die Erziehung junger Menschen nicht teilbar zwischen Schule und Elternhaus ist. „Eltern und Lehrkräfte sind gemeinsam verantwortlich“, so Schmälzle. Dies ist für ihn die Architektur der Kreuzburg. „Diese Haltung im schulischen Umgang miteinander nimmt alle in die Pflicht und muss mit jeder Eltern-, Schüler- und Lehrergeneration neu gesichert und manchmal auch erkämpft werden“, führt P. Udo aus. „Unsere Architektur ist urdemokratisch, urbiblisch und urfranziskanisch.“
Bernward Bickmann, Vorsitzender des neuen Stiftungsvorstandes und langjähriger Weggefährte von P. Udo Schmälzle im Franziskanischen Bildungswerk und in der Geschäftsführung der Schule, bedankte sich zum Abschluss des Festaktes ausdrücklich bei der Deutschen Franziskanerprovinz dafür, dass sie durch die Übertragung der Immobilie und des Grundstückes auf die Franziskus-Stiftung Kreuzburg und durch die Zustiftung von Barmitteln der Stiftung einen guten Start ermöglicht. An P. Udo gerichtet bedankte er sich für eine über 34-jährige Zusammenarbeit, die immer von gegenseitigem Respekt geprägt war.
Franziskus-Stiftung-Kreuzburg
Seit dem 1. August 2019 arbeitet die von der Deutschen Franziskanerprovinz ins Leben gerufene und vom Regierungspräsidium Darmstadt errichtete Franziskus-Stiftung Kreuzburg. Die Stiftung ist alleinige Gesellschafterin der Franziskanergymnasium Kreuzburg gGmbH, mit derzeit 1.250 Schülerinnen und Schülern sowie 120 Mitarbeitern. Daneben wird die Stiftung die Bildung und Erziehung von Menschen auf der Grundlage der christlichen, franziskanischen Spiritualität fördern. Zu diesem Zweck sollen die schulischen und außerschulischen Bildungsmaßnahmen an der Kreuzburg unterstützt werden.
Als Stiftungsvorstand sind Kreuzburg-Geschäftsführer Bernward Bickmann und P. Franz-Josef Kröger OFM für den laufenden Betrieb verantwortlich.
Der Stiftungsrat, der von der Deutschen Franziskanerprovinz berufen wurde, ist besetzt mit Br. Markus Fuhrmann OFM, Ulrich Hilbert, Frankfurt, und Volkmar Spielmann, Hanau.